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The cavity on the inside
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Wer sagt, dass Mineralien totes Gestein sind? Die kategorische Unterscheidung des westlichen Denkens zwischen lebendiger, aktiver und „lebloser“, vermeintlich passiver Materie bildet die Voraussetzung dafür, Bodenschätze hemmungslos auszubeuten. Das sagt die Anthropologin Elizabeth Povinelli, die sich intensiv mit Konflikten zwischen kolonialen Gesetzgebungen über Landnutzungsrechte und den Naturauffassungen indigener Bevölkerungen beschäftigt hat. Doch auch im westlichen Denken selbst – so in der romantischen Naturphilosophie eines Novalis – findet man Vorstellungen, die sich gegen die Alleinherrschaft von ökonomischem Kalkül und wissenschaftlichem Rationalismus wenden. Der aus Usbekistan gebürtige deutsche Künstler Viktor Brim beschäftigt sich mit der Aktivität von Gesteinen. Ihn interessieren sowohl die Umstände ihrer Förderung als auch die Dynamiken, in die sie selbst eingelassen sind und die von ihnen angestoßen werden, von der Geologie über die Ökonomie bis zur Politik. Für Mein Schatz entwickelte er die Mehrkanal-Videoarbeit the cavity on the inside [Die Grube innendrin]. Sie basiert auf animierten 3D-Scans von Gesteins- und Schlackebrocken, die er in ehemaligen Minen und auf Halden des Mansfelder Landes fand. Die Videos dokumentieren und simulieren verschiedene Fließzustände und Strukturbildungsprozesse von Gesteinen. Natürliche Vorgänge wie Oxidation, Versinterung und Vererzung, die Tausende oder sogar Millionen von Jahren in Anspruch nehmen können, werden beschleunigt und spekulativ mit metallurgischen Verfahren aus der Hüttenindustrie gekreuzt, um Wirkmächtigkeiten und geologische Tragweiten zu erforschen.
the cavity on the inside wurde koproduziert mit dem Digitalen Koproduktionslabor (gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen).