Künstler:innengespräche mit Viktor Brim und Felicitas Fäßler

27.09.23

Viktor Brim leuchtet Halden aus und scannt Schlackesteine. Über diese technischen Prozesse des Abtastens kommt er der vom Menschen geschaffenen und abgelagerten Materie näher. Ausgangspunkt für seine Untersuchungen und zugleich Titel für seine Arbeit ist Geontopower. Die hieran geknüpfte Kritik an Machtverhältnissen führt auch zu der Frage: Wer entscheidet, dass eine Gegend zur Bergbaulandschaft wird, wer entscheidet, dass aus Gestein Erz und Schlacke entstehen und wem gehört das alles? Am Hettstedter Maschinendenkmal beobachtete Felicitas Fäßler eine Mörtelbiene beim Bau ihres Nestes. Über mehrere Tage hat diese in einem Winkel des Reliefbildes Sandkörnchen und Lehmpartikel zusammengefügt, ein kleines Loch verschafft ihr den Zugang in das Nestinnere. Inspiriert vom Schaffen des kleinen Tieres, bringt Felicitas Fäßler die Bautätigkeit des Insekts mit dem Schaffen der Bergleute in Verbindung.

Ort: Werkleitz Herberge und Garten, Molmecker Straße 82, Hettstedt

Bild: Werkleitz, 2022