GUTES TUN

Wo Grenzen trennen, verbindet die Menschlichkeit. Für die Freiwilligen des Vereins ROSA - ROLLING SAFESPACE wird das zu einer greifbaren Realität. Im Jahr 2021 gegründet, engagiert sich eine fluktuierende Gruppe junger Frauen in den Geflüchtetenlagern entlang der griechischen EU-Außengrenze für diejenigen, die am meisten unter den widrigen Bedingungen der Flucht und der EU-Asylpolitik leiden: Frauen und Kinder. Von einer festen Basis aus pendeln die ehrenamtlichen Freiwilligen mit einem umgebauten LKW zwischen den Lagern, bieten spezifische Unterstützungsangebote, leisten konkrete Hilfe und fördern die Vernetzung der Betroffenen untereinander. Dabei geraten sie in vielerlei Hinsicht an Grenzen – innere und äußere, offensichtliche und unvermutete. In ihrem Handeln eröffnen sich Fragen in Bezug auf das Helfen selbst – das hier in seiner puren, etwas naiven und aktivistischen Form auch ungeahnte Risiken bergen kann. Mit welchem Bewusstsein hinsichtlich ihres Weiß-Seins, ihrer eurozentrischen Perspektive und den privilegierten Verhältnissen, aus denen sie kommen, geht die Gruppe an ihre Arbeit heran? Wie kann Freiwilligenarbeit für die Menschen vor Ort nachhaltig gestaltet werden? Kann sie unter Umständen sogar eine Gefährdung für die Beteiligten darstellen?
Aus nächster Nähe beobachtet der Film die Entwicklung des Hilfsprojektes und gewährt bewegende Einblicke in die Gefühlswelten seiner Protagonistinnen. Dabei liegen Glücksmomente und Frustration, Professionalität und Überforderung, gegenseitiges Verständnis und Ablehnung dicht beieinander, zehren an ihren Kräften oder schenken ihnen unvergessliche Erfahrungen. Der filmische Blick auf diese ambivalente Realität lässt das Publikum an ihrer emotionalen Reise teilhaben und ermöglicht so eine kritische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex des Helfens, auch in Bezug auf das eigene Handeln.