Übergordnete Werke und Veranstaltungen
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Das Programm beschreibt die grundsätzliche Verwirrung, die durch die endlose Anzahl an Doppelgängern, Duplikaten und Derivaten entsteht, und spannt dabei einen Bogen von der ganz frühen kinematographischen Tricktechnik bis hin zu einem imaginären Altersheim für ausgediente Zeichentrickfiguren. J. Stuart Blacktons Princess Nicotine war seinerzeit eine Sensation, die Menschen konnten sich an der mit Hilfe eines Spiegels verkleinerten Fee nicht sattsehen. At the Shrink's verwendet eine extrem einfache, früher in Museen angewendete Form der Dreidimensionalität: Laurie Anderson projiziert ihr Selbstbild auf eine Skulptur, analog zur Theorie der Projektion aus der Psychologie. Die zehn digital perfekt gemachten Klone, die Niklas Goldbach in Ten von sich selbst erstellt, vollführen eine Reihe seltsamer Rituale politischer Machtsymbolik. Real Snow White dokumentiert den vergeblichen Versuch Pilvi Takalas, als Schneewittchen verkleidet das Pariser Disneyland zu besuchen – der Konzern möchte die Kontrolle über alle Kopien seiner Schöpfung behalten: „Only the real Snow White can dress like this.“ Für The Bohemian Rhapsody Project hat Ho Tzu Nyen zwei Monate lang Castings durchgeführt und mit diesem Material seinen Film gemacht; so sehen wir 21 Schauspieler, die ein und dieselbe Rolle spielen. In Multiple Barbie therapiert Joe Gibbons eine schizophrene Puppe; im Zentrum steht die Frage an alle Doppelgänger: "Do you feel that you are not real?". Auch in der vielfach ausgezeichneten Animation The External World von David OReilly wird die harmlose Ästhetik von Kinderfilmen in einen dystopischen Horror verwandelt, wenngleich in der grausamsten Szene der beruhigende Schriftzug eingeblendet wird: "Remember: this is merely a cartoon."
Gast: Niklas Goldbach