Programm Symposium im Literaturhaus
Montag, 5.12.22 | 10:00 - 13:00 Uhr | 14:30 - 17:30 Uhr
1. Panel Zum (Ver-)Lauf der Dinge
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Einfach (los-)laufen. Die Kamera rollt. Es geht voran? Räume werden durchschritten und geschnitten. Ein Streifen Zug um Zug oder doch Umherirren im Dickicht. Verdichtung. Striktes Räumen und Konzentration– vielleicht lieber in die Weite schweifen? Erstmal schauen nach dem Schau-Wert. In diesem Panel beschäftigen wir uns mit der Transformation von Natur zur (Kultur- )Landschaft, welche diese durch die Segmentierung des künstlerischen Blickes erfährt. Was zeigt sich beim Umherstreifen? Wie wichtig ist das Durchstreifen für das eigene Arbeiten? Was unterscheidet die eigene Landschaft von anderen Landschaftsordnungsformen? Und wie findet diese dann Konsistenz im Medium? Mit: Lars Fischer, Eva Könnemann, Francesca Bertin, Georg Kußmann, Emerson Culurgioni, Juliane Henrich, Patrick Wallochny, Rebecca Zehr, Christian Diaz, John-Marc Kröber, Marcel Schwierin
2. Panel Bruch-Stücke
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Einschnitt, Fraktur, Zäsur - Bruch. In diesem Panel loten wir die Relevanz von und den Umgang mit Brüchen im künstlerisch- filmischen Forschen und Arbeiten aus. Nicht nur das Leben bricht über den Film hinein: Biographien lassen sich nicht linear erzählen, Geschichten haben lose Enden, Narrative fasern auf, Protagonisten brechen weg oder ab. Es gilt in Universen einzubrechen. Raum und Zeit herunter zu brechen. Bruchkanten von auditiven und visuellen Materialien zu bearbeiten und stilistische Umbrüche zu meistern - ohne zu glätten, denn in den Brüchen und ihrem Dazwischen liegt die Poesie des Films. Mit: Ian Purnell, Rebecca Zehr, Patrick Wallochny, Francesca Bertin, Geeske Janßen, Georg Kußmann, Susanne Kim, Thadeusz Tischbein, Marcel Schwierin, Denis Herzog
Kuratiert von Laura Reichwald, moderiert von Lena Ditte Nissen
Dienstag, 6.12.22 | 10:00 - 13:00 Uhr | 14:30 - 17:30 Uhr
3. Panel Planetary Turn
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Im künstlerisch-filmischen Bereich lässt sich eine Tendenz feststellen, die das Nichtmenschliche ins Zentrum des Interesses rückt. Sowohl die Beobachtungsposition löst sich von der Nachahmung des menschlichen Blickes als auch der Gegenstandsbereich erweitert sich um Landschaften, Tiere und die kosmologischen Erscheinungen von Raum und Zeit. Die Arbeiten entwerfen Erfahrungsräume, in denen sich ein „ozeanisches Gefühl“ ausbreitet und neue Weltbezüge erschliessen lassen. Mit: Jonathan Everts, Ginan Seidl, Thadeusz Tischbein, Michaela und Friederike von NEOZOON, Marcel Schwierin
4. Panel Träume von Räumen
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In Zeiten, in denen in unmittelbarer Nähe Ländergrenzen wieder durch Kriege verschoben werden, sehen wir uns, ausgehend von der Frage, ob Film oder Gesellschaft sich im Umbruch befinden, zunächst die filmische Praxis im Verhältnis von Zentrum Peripherie an. Das sind Fragen der Perspektive. Der Blick auf die Landkarte sagt bereits etwas über das Wahlverhalten in Deutschland aus und färbt so ländliche Räume, Orte, Dörfer, Provinzen und unsere Wahrnehmung politisch ein. Räume, in denen wir leben und aufwachsen, sind identitätsstiftend. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Räume und Orte auch Einfluss darauf haben, wie wir uns politisch orientieren. Welche Wirkung haben Ästhetiken auf uns, welche Narrative hängen daran? Wie kann ein phänomenologischer Ansatz etwas über politische Umbrüche, Verschiebungen, Wandel erzählen/ zeigen? Dieses Panel behandelt anhand verschiedener filmischer Ansätze, sozialer und kultureller Praktiken das räumlich-politische und ästhetische Verhältnis von Zentrum und Peripherie, auf ländlicher, urbaner und internationaler Ebene. Im Sinne des Slogans, „think global, act local", fokussieren wir uns auf Filme, Projekte, Vereine und Bewegungen in-, über- und aus Ostdeutschland. Mit: Lars Fischer, Juliane Jaschnow, Dino Weisz, Juliane Henrich, Andreas Petrik, Sandra Naumann, Marcel Schwierin, Tim Nowitzki
Programmierung von Florian Fischer und Emerson Culurgioni
Mittwoch, 7.12.22 | 10:00 - 13:00 Uhr | 14:30 - 17:30 Uhr
5. Panel Intermedialität/Hybridformen
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Dieses Panel beschäftigt sich mit Fragen, wie komplexe Erzählungen nicht nur als FIlm, sondern auch in anderen medialen Formen (Videoinstallation, VR & AR, Apps und Internetapplikationen, Podcasts, etc) konzipiert und produziert werden können. Bei welchen Themen und Projekten macht es Sinn, hybrid oder intermedial zu denken? Wie unterscheidet es sich vom linearen filmischen Denken? Wie hoch ist der Mehraufwand? Welche Expertisen werden für welche Medien benötigt? Welche Finanzierungstools stehen zur Verfügung? Mit: Jonas Hansen, Clemens von Wedemeyer, Marleine van der Werf, Paul Kirsten, Maren Schuster, Lars Rummel, Thomas Taube, Ralph Wendt, Ana Maria Vallejo
6. Panel Transformationsprozesse im Film
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Mögliche Fragestellungen: Wie können gesellschaftliche, politische oder ökologische Umbrüche im Film dargestellt werden? Wie begegnen Medienschaffenden den zunehmenden Herausforderungen unseres Alltags? Welche Haltungen und Strategien sind erforderlich? Wie begegnet man Beteiligten und Protagonist:innen in Augenhöhe ? Wie lassen sich komplexe Zusammenhänge darstellen ohne zu sehr zu simplifizieren? Welche Erzählformen und welche Bildsprache erreichen welches Publikum oder „Are we only preaching to the already converted“? Mit: Amelie Befeldt, Emerson Culurgioni, Jürgen Kleinig, Kathrin Lemcke, Heiko Hilker, Constanze Wolpers, Jonas Eisenschmidt, Tim Nowitzki, Denis Herzog
Kuratiert von Peter Zorn, moderiert von Marcie Jost
Podcasts Umbruch im Film
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Eine zehnteilige Podcastserie zu Umbruch im Film, ein Symposium zur Professionalisierung und Vernetzung von Filmemacher:innen, Filmproduzent:innen, Filmfestivalmacher:innen und Filmkurator:innen, das, präsentiert von der Werkleitz Gesellschaft, vom 5.-7. Dezember 2022 in Halle (Saale) stattfand.
In Kooperation mit der AG DOK. Arrangiert von Marold Langer-Philippsen.
Filmprogramm im Kino Zazie
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Montag, 5.12.22 | 19:00 Uhr
Die ausgewählten Filme zeigen mitteldeutsche Landschaften im Umbruch. Sie fungieren als Seismografen einer Umwelt, die sich nur durch ihren stetigen Wandel fassen lässt. Obwohl der Mensch als treibende Kraft der Transformation agiert, befindet er sich darin auf dem Rückzug – verdrängt von automatisierten Industriewerken, Myriaden von Photovoltaik-Anlagen oder gekalkten Wäldern. In Anwesenheit der Filmemacher Emerson Culurgioni und Florian Fischer sowie der Kuratorin Laura Reichwald.
Leuna, Emerson Culurgioni, Jonas Matauschek, DE 2014,13’
Dunkeldeutschland, Juliane Jaschnow, Stefanie Schroeder, DE 2015, 13’
Kaltes Tal, Florian Fischer, Johannes Krell, DE 2016, 12’
Tourneur, Yalda Afsah, DE 2018, 14’
Dienstag, 6.12.22 | 19:00 Uhr
Ist Tradition die höchste Ehre oder das größte Unglück? Darüber streitet man im Dorf Pöhla. Ungeachtet der verheerenden gesundheitlichen Folgen hält man auch 30 Jahre nach der Wende die Bergbaubräuche im Erzgebirge lebendig. Mit der Schließung der letzten (Uran-)Bergwerke 1992, welche Land und Leute 800 Jahre irreversibel geprägt haben, war man gezwungen, sich eine neue touristische Identität aufzubauen. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit der Regisseurin Laura Reichwald und den Kuratoren Emerson Culurgioni und Florian Fischer.
Stollen, Laura Reichwald, DE 2020, 85’
Mittwoch, 7.12.22 | 19:00 Uhr
Wie wird eine sächsische Stadt zu einer Hollywood-Kulisse? Wie verdient man Geld mit Stock Footage im Internet? Wie umgeht man auf subversive Weise Zensurbestimmungen? Und welche Grafik gibt unsere Zufriedenheit am Besten wieder? Strukturwandel, Digitalisierung, Autoritäre Systeme und Datenextraktion sind Umbruchsthemen der ausgewählten Kurzfilme. Im Anschluss folgt ein kurzes Gespräch mit den Regisseurinnen Amelie Befeldt, Mirko Muhshoff und dem Kurator Peter Zorn.
Die ausgedachte Stadt, Mirko Muhshoff, DE 2015, 11’
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Amelie Befeldt, DE 2020, 20’
Swallowtails, Yana Osman, Anton Khamchishkin, RU 2022, 17’
Average Happiness, Maja Gehrig, CH 2019, 7’