The Vision (Die Vision)

2025

„Meinem Verständnis nach sind Polens Erbe und Vermächtnis auch mein Erbe und mein Vermächtnis, selbst wenn ich sie zutiefst ablehne“, sagt Mikołaj Sobczak (geb. 1989 in Poznań; lebt in Düsseldorf). Seine klugen und akribisch erarbeiteten gegengeschichtlichen Gemälde hinterfragen vorherrschende Narrative und reinterpretieren sie aus emanzipatorischen Perspektiven, etwa jener von Transmenschen oder Bäuer:innen. Kunsthistorische Bezüge und gegenkulturelle Ereignisse verschmelzen zu einer explosiven, queeren Sprache der Mythenbildung. In seiner Nachschöpfung eines Fragments aus Robert Warthmüllers monumentalem Historienbild Der König überall von 1886 kombiniert Sobczak Friedrich II. bei der Inspektion einer Kartoffelernte mit Elementen aus dem Victory Banner der ukrainischen Künstlerin Alla Horska und einem ihrer Mosaike im kriegsgeschundenen Mariupol. Angereichert durch ortsspezifische Ergänzungen, zeigt das Banner an der Fassade des Innenhofs wiederkehrende Muster – Herrschaft, Ausbeutung, Auslöschung – und unterstreicht die fortdauernde Kraft selbst kleinster Akte des Widerstands.

The Vision (Die Vision), Mikołaj Sobczak
Banner, 2022–2025

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