Solar Peasants (Solarbäuer:innen)

2025

Im Mittelpunkt des Mosaiks von Mikołaj Sobczak (geb. 1989 in Poznań, lebt in Düsseldorf) stehen Kürbis, Mais und Bohnen – heilige Pflanzen in den Ackerbautraditionen der Ureinwohner:innen Nordamerikas. Von ihrer als „Drei Schwestern“ bekannten Anbaumethode lässt sich eine Brücke zu Anton Tschechows gleichnamigem Drama schlagen, dessen Figuren ihren Verhältnissen zu entkommen suchen. Die „Schwestern“ im Mosaik tragen mit astrologischen Zeichen bestickte Hemden aus Ostpolen und der Ukraine, die so das Wissen der Bäuer:innen mit kosmischen Rhythmen verbinden. Daneben sind Symbole der MST, der Landlosenbewegung Brasiliens, und die Regenbogenfahne des Bauernkriegs zu sehen. Szenen vom Abbau von Metallen und Seltenen Erden verweisen auf Technofeudalismus und Konzernmilliardäre. In der Mitte strahlt der „abgeschlagene Kopf“ Thomas Müntzers im Regenbogen-Heiligenschein. Müntzers Vision der Umverteilung von Land und Reichtum gleicht dem Ouroboros – der Schlange, die ihren eigenen Schwanz verschlingt im ewigen Zyklus von Zerstörung und Erneuerung.

Das Mosaik entstand in Zusammenarbeit mit Paulina Garbiec.

Solar Peasants (Solarbäuer:innen), Mikołaj Sobczak
Mosaik, 2025

Interview mit Mikołaj Sobczak

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