Projektförderung

Lamento

DE 2022

Personen

Lamento beschäftigt sich mit stereotypen Rollenzuschreibungen von Frauen(:) in der weiblichen Stimme, die als Teil des westlichen kulturellen Gedächtnisses seit der Antike an ihrer Wirkungsmacht kaum eingebüsst haben. Dabei werden Archetypen der griechischen Mythologie wie Medea, Helena, Kassandra und Medusa, denen auf unterschiedliche Weise die Stimme genommen wurde, in die heutige Zeit übersetzt: So halten eine Politiker:in, eine Schauspieler:in, eine Mutter und eine Forscher:in jeweils einen feministischen Monolog zu Themen wie intersektionalem Feminismus, gender und racial bias in der KI-Forschung, die Mutterrolle in der Gesellschaft und die Rolle der Schauspieler:in als eine der Regie ebenbürtigen emanzipierten Künstler:in. Sie versuchen sich in einem sie zensierenden, isolierenden und disziplinierenden Bühnenraum Gehör zu verschaffen. So sind sie jeweils in einem separatem Raum auf einer Drehbühne positioniert, welche ihnen durch die ständige Drehbewegung immer wieder das Wort abschneidet. Als sich die Stimmen mehr und mehr überlagern, bringen sie die Bühne zum Stehen und verwandeln sich in ihre Alter-Egos.
In der Unterbühne, erzählen parallel die Tiergestalten der Callisto, der Io und der Philomela, ursprünglich Frauen(:), denen im Mythos ebenfalls die Stimme genommen wurde, indem sie unter anderem in Tiere verwandelt wurden, aus den Leben der Alter-Egos.

Lamento Binha Haase
Experimenteller Kurzfilm, 19 min
DE 2022

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Binha Haase

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Werkkategorie:

Film

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