Übergordnete Werke und Veranstaltungen
Walk (Square)
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Eine große Gruppe von Kindern bewegt sich auf einen beleuchteten weißen Ballon zu, der über der Mitte eines öffentlichen Platzes schwebt, und bleiben dort stehen, während nach und nach weitere Teenagergruppen dazustoßen und den Kreis erweitern. Die Gesichter der Kinder und Jugendlichen, gefilmt von einer unter dem Ballon angebrachten Kamera, verraten Aufregung und Spannung, aber auch Langeweile. Nach einem rhythmischen Klatschkonzert löst sich der Kreis wieder auf; die Kinder verlassen den Platz, laufen auf ihre wartenden Eltern zu oder machen sich in kleinen Gruppen auf den Heimweg. Walk (Square) dokumentiert die Massenperformance von eintausend Schulkindern auf einem öffentlichen Platz in Hamburg. Die minimalistische Choreografie ist das Ergebnis einer mehrmonatigen Kooperation zwischen der in London lebenden deutschen Künstlerin Melanie Manchot und mehreren örtlichen Schulen; das Publikum beobachtet dabei eher, als dass es versteht. Der Titel bezieht sich auf eine frühe Studioperformance des amerikanischen Konzeptkünstlers Bruce Nauman, der wiederum sehr von Samuel Beckett inspiriert war. Manchot versetzt Naumans absurde Studioarbeiten in den Kontext des urbanen Raums und nutzt den filmischen Apparat als räumliche Begrenzung ihrer Massenchoreographien.