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The Inner Sound That Kills the Outer
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Die dänische Künstlerin Kirstine Roepstorff gestaltet für die Werkleitz Biennale ein Collageprojekt, das sich auf die Frage konzentriert, wie innere Universen sich in andere (äußere) Universen einfügen und aus ihnen hervorgehen, und wie sich die Gegenwart des Unendlichen und des Unbekannten, oder auch nur einer besonders alten oder neuen Weltanschauung, erfassen lässt. Sie formuliert diese Thematik in ihren Überlegungen zum „Geist des Töpfers“ und „dem inneren Geräusch, das das Außengeräusch tötet“.
In Kirstine Roepstorffs Arbeit hat es immer ein fantastisches Element gegeben, das in den vergangenen fünf Jahren in der Entwicklung eines sich immer weiter ausdehnenden Universums im Medium der Collage bestand. Entstanden aus einer vielschichtigen Lage von Papierschnipseln, Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitten – die in Roepstorffs eigenem Stil des ,appropri-arranging‘ zusammengesetzt werden – entwickelt jede Collage ihre spezifische, temporäre Erzählung. Roepstorffs collagiertes Universum entsteht aus einer unberechenbaren Energie, bei der in Bild und Inhalt die Schwerkraft von magischen Anziehungskräften, Implosionen und Explosionen ersetzt wird.
„Ich arbeite mit dem Symbolischen, mit Unordnung und Ungleichgewicht, und dabei hilft mir die Verwendung von Bildern, die eine bestehende Wirklichkeit darstellen ... Meistens arbeite ich thematisch an einzelnen Serien, die sich auf bestimmte Fragestellungen konzentrieren. Zum Beispiel die Serie Mystique Harbour, die den Wind, die Wellen und den Nebel des modernen Kapitalismus erkunden ... In einer meiner jüngeren Gruppen von Arbeiten, A Handful of Once, geht es um den Zusammenhang von An- und Abwesenheit; um die Frage, inwiefern Abwesenheit in hohem Maße gegenwärtiger sein kann als Anwesenheit.“7
Der Ansatz von The Inner Sound That Kills the Outer bildet die Fortsetzung von Ideen aus ihrer jüngsten Collagenserie One Hand und taucht etwa auch in dem Gemälde If Balance Stops and Asks Why, Balance Will Die (2006) und dem Bild The Infinite and the Unknown (2006) auf. Letzteres präsentiert die wiederholt auftretende Figur ,Stop Woman‘, die in verschiedenen Situationen eine ,Auszeit‘ anzeigt und in ihrem Bauch einen endlosen Raum von Universen im Universum trägt. Zu beiden Bildern finden sich Parallelen in der kabbalistischen Schöpfungstheorie, nach der Gott sein Wesen ,zusammenzieht‘, um Raum für eine andersgeartete, unabhängige Welt zu schaffen.
Solvej Helweg Ovesen (aus Katalogtext: Der Thron bleibt leer)
7 Kirstine Roepstorff im Interview mit Max Andrew (Latitude), Wonderland (UK Magazine), August 2006.