Übergordnete Werke und Veranstaltungen
Technik des Glücks
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Früher gab es das Kraftwerk Zschornewitz. Tausende machten hier aus Kohle Strom. Mit der DDR verschwand das Kraftwerk und mit ihm die Arbeit. Es blieben die Amateurfilme der Kraftwerker. Gefilmte volkseigene Erfahrung. Im Dialog mit diesem Material entsteht eine Vision ausgelöschter Vergangenheit und fehlender Zukunft. Das kleinere private Glück neben dem großen, nicht eingelösten Versprechen.
"Chris Wright und Stefan Kolbe begegnen dem privaten und kollektiven Abbild der Vergangenheit auf Amateurfilmen: Tanzvergnügen, Weihnachtsfeier und FKK-Urlaub, Arbeitsalltag, Frühstückspause und am Ende auch die Sprengung und Abriss des Werks. Selbst zur Entlassung hatten die Kraftwerker ihre Kameras dabei. Wem auch immer Wright und Kolbe in Zschornewitz begegnen – er war einst Amateurfilmemacher, Hobby-Dichter oder gar Komponist. 'Technik des Glücks' heißt dieser Film; aufmerksam spielt der Titel auf die ungeheure, schöne und noch immer einleuchtende Utopie an, nach der in jedem, auch im Arbeiter, ein Produzent von Kultur oder Kunst verborgen sei, der nur noch ermutigt werden müsse. Die DDR hat viel in solche Ermutigungen investiert; man hat sie gern angenommen.
So wurden die Zschornewitzer zu Chronisten ihres eigenen Lebens. Wright und Kolbe nähern sich diesen Menschen mit ebenso viel Wärme wie Respekt. Die ehemaligen Kraftwerker haben den jungen Regisseuren mit ihren Schmalfilmen und Videokassetten schließlich ihre Geschichte anvertraut. Das alte Material (8mm, Super8 und 16mm) aus den Privatarchiven verbindet sich mit neuen Videosequenzen zu einer Erzählung über Region und Mentalität, Vergangenheit und Gegenwart und den Zusammenhang zwischen Arbeit und Kulturtechniken. Sie handelt vom Verlust; Zukunft ist nicht vorgesehen. Was für eine Verschwendung." (Anke Westphal)