Übergordnete Werke und Veranstaltungen
Filmprogramm
Stadtkörper
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Städte seien immer eigensinnig, schreibt der Soziologe Armin Nassehi in der Kursbuch-Ausgabe Stadt. Ansichten vom Juni 2017. In Städten kommt zusammen, was nicht zusammengehört. Ob man will oder nicht. Vielfalt und Verschiedenheit nicht als normative Idee, sondern als Konsequenz eines Ortes, an dem alles gleichzeitig geschieht und sich überlagert, an dem nicht nur Dissenz, sondern Indifferenz herrschen kann: In Städten begegnen sich vor allem Fremde. Das Urbane steht für eine Praxis, die durch Austausch des Unterschiedlichen oder auch nur durch Wahrung von Distanz auf Grundlage gegenseitiger Anerkennung großartige Lebens- und Kulturformen hervorbringt und nebeneinander existieren lässt. Der zwangsläufig konfliktträchtigen Dynamik, die dem urbanen Habitus, wie ihn Nassehi beschreibt, innewohnt, steht seit jeher der Versuch gegenüber, Einheit herzustellen – durch Kontrolle, Planung etc. Dieses im besonderen Maße die gesellschaftliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts bestimmende Spannungsfeld thematisiert das Kurzfilmprogramm Stadtkörper durch die Kombination dreier künstlerischer Arbeiten, die mit essayistischen wie performativen Mitteln die fraktalen Räume der Stadt erkunden, imaginativ erweitern oder in diese intervenieren. Der Begriff des Körpers dient als Metapher dafür, Urbanität als ein organisches Gebilde aufzufassen, das genährt und gepflegt werden will und das sich immer auch einer rein rationalen Ordnung entzieht.