Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Sonnabend, 17 Uhr

BRD 1966

Ula Stöckl porträtiert Münchner Abiturientinnen vor dem Hintergrund der Frage, was junge Leute am Samstag um 17 Uhr tun. Der während Stöckls Studium an der Hochschule für Gestaltung in Ulm produzierte Film zeichnet das Selbstbild einer ganzen Frauengeneration. „Fingerspitzen zupfen unsicher an Tischdecken, während zu maskenhaftem Kameralächeln verzogene Münder hölzerne Sätze von sich geben. Die Erwähnung des Wortes ‚Rendezvous‘ wird von verlegenem Kieksen begleitet. Die Sitzordnung um einen Couchtisch gibt die noch unangetasteten Autoritätsstrukturen innerhalb der bundesdeutschen Familie wieder, wirft ein Schlaglicht auf die Genese weiblicher Unterlegenheitsgefühle. So liegt die Stärke von Sonnabend, 17 Uhr, der weit über das selbstgestellte Thema hinausgeht, im Erkennen und Sichtbarmachen struktureller Merkmale von Wirklichkeit. Die Bilder konterkarieren den Ton, die Kamera sucht nach Rissen in den glatten Oberflächen, um in sie einzudringen.“ (Daniela Sannwald)

35mm, b/w, 17 min

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Film

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