Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Siedlung

2011

Der geografische Blick: Auf hellem Spannteppich, hinter Glas, erwächst aus munterem Restmüll-Schnipsel-Recycling aus dem großen blauen Atelier-Müllsack ein Landschaftsquerschnitt, fachlich richtiger Profilskizze genannt. Wenn das Schweizer Künstlerduo Lutz&Guggisberg mit ihrer Installation Begriffe wie Kolonie, Siedlung oder „condominium“ evoziert, liegen Assoziationen vom Mikrobengroßstaat in futuristischer Architektur aus Staub, Sägemehl und Abfall nicht fern. So mag man hinter der Scheibe eine utopistische Keimhochburg vermuten, welche über deren Ränder hinaus in den Teppichmaschen weiterwuchert. Diese sprichwörtliche wohnzimmerliche „Kulturlandschaft“ ist, kennt man die oft an Material eher „überbordenden installativen Universen des Absurden“* der Schweizer, fast schon minimalistisch zu nennen. Dennoch bespielt sie, wie gewohnt, die unendlichen Weiten des Makrokosmos im Mikroformat und freut sich diebisch auch über den zweiten, dritten und vierten Blick der Biologen, Sozialwissenschaftler oder Modelleisenbahner.

Beatrix Ruf: Lutz / Guggisberg Ich sah die Wahrheit*, Kunsthalle Zürich, Presstext Ausstellung, 2004

Installation, 2011

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