Sa Nule

NL 1996

Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, wie es ist, Hunger und Krieg zu erleben und sich ein ganzes Jahr lang nicht im Spiegel zu sehen. So erging es den Flüchtlingen in Kamp Kuplensko, einem Lager an der Grenze zwischen Bosnien und Kroatien. Als sie sich schließlich im Spiegel sahen, waren sie von ihren gealterten und ausgemergelten Gesichtern schockiert. Fast ohne Worte porträtiert Marjoleine Boonstra etliche Flüchtlinge bei dieser grauenvollen Selbstbetrachtung. Sie wagen kaum, sich in die Augen zu sehen. Ruhelos wandert ihr Blick über die eigenen Gesichtszüge. Dann fangen sie langsam an, Fragen zu stellen. Wie sollen sie den Kriegsgräueln begegnen? Schlimmer noch: Wie soll man jemandem in die Augen sehen, der man selbst ist, den man aber nicht erkennt?

Marjoleine Boonstra, NL 1996, 10 min

Film "Sa Nule"

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