Übergordnete Werke und Veranstaltungen
#Algorithmische Un/Berechenbarkeit
Perspectives on AI bias, pseudoscience and promising alternatives
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Ende Februar hat die Europäische Kommission ihr lang erwartetes Weißbuch zur künstlichen Intelligenz (KI) veröffentlicht. Das Papier gilt als der weltweit erste länderübergreifende Versuch, KI zu regulieren und ist Teil des großen Plans der Europäischen Union, digitalen Technologien für das nächste Jahrzehnt eine Wegrichtung zu geben. Dabei steht der Versuch der europäischen Regulierung zwischen konzerngesteuertem Überwachungskapitalismus und autoritärer staatlicher Kontrolle.
Der Einsatz von Big Data und Machine Learning geht mit dem Versprechen einher, Voraussagen für die Zukunft zu liefern, mit akkurateren und unvoreingenommeneren Ergebnissen als Menschen es jemals könnten. Weil dabei jedoch stets mit bereits bestehenden Datensätzen operiert wird, sind ihre Berechnungen immer nur eine Extrapolation der Vergangenheit. Sie reproduzieren damit in die Daten eingeschriebene Diskriminierungen und werfen Fragen der Ethik und Moral auf. Algorithmen fungieren als Spiegel der Gesellschaft, bilden den Status quo ab, potenzieren Fehler und eignen sich zur gezielten Beeinflussung – im Guten wie im Schlechten. So stellen sich neben Grenzen, Ungerechtigkeiten und Orakelhaftigkeit dieser Technologien genauso Fragen über ihre Potenziale, Chancen und Möglichkeiten, und darüber, wie wir uns über apathische Politik und dystopische Science-Fiction hinaus eine Welt aus Daten vorstellen sowie eine Vision der Welt formulieren können, die wir wirklich wollen.
Diese Session bringt Julia Kloiber, Mitbegründerin des Superrr Lab – einer visionären und feministischen Organisation und eines Netzwerks zur Erforschung der Potenziale neuer Technologien für die Gesellschaft und die Vielfalt –, und Frederike Kaltheuner – Tech-Policy-Analystin, Forscherin und Verfechterin von Gerechtigkeit in einer Welt aus Daten – ins Gespräch.