Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Mob

DE 1998

In der Kegelbahn, einem Anbau an das Gebäude des Jugendclubs, war quer über die Breite der Bahn eine weiße, halbhohe Wand eingezogen. Auf die darin eingelassen Projektionsfläche war ein Video projiziert, man sah drei Gruppen junger Männer in blauen, oliv- und kakifarbenen Overalls in einer großen Sporthalle nach einer schwer bestimmbaren Choreographie wie zeitgenössischer Tanz anmutende Bewegungen ausführen. Ihre verschiedenfarbigen Overalls waren an den Seitennähten zusammen genäht, so dass keiner sich einzeln oder unabhängig von den anderen bewegen kann. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit führte zu Lachen und Rangeleien der jungen Männer untereinander. Ihr Verhalten ließ an kollegiale Umgangsformen junger Leute am Arbeitsplatz denken, aber auch an Betriebssportstrukturen in der ehemaligen DDR.

Erst nach geraumer Zeit war es möglich, die Spielregeln der Situation zu erfassen. Die jungen Männer versuchten in der Formation der drei Gruppen Fussball zu spielen, scheiterten jedoch an der Formation und an dem durch die zusammengenähten Hosen begrenzten Aktionsradius.

Die bereits früher entstandene Arbeit wurde in der Installation auf diesen spezifischen Raum zugeschnitten, das Video präsentierte einen zeitlosen Raum, an dem sich Assoziationen zu Abhängigkeiten und Solidaritätsstrukturen, Körpersprache und Zugehörigkeit in Arbeits- und Freizeitzusammenhängen anknüpften.

Corinna Koch & Christiane Mennicke-Schwarz

Aernout Mik, DE 2000, Mob, Videoinstallation

Mob

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