Übergordnete Werke und Veranstaltungen
Lola + Bilidikid
Personen
Media
Kutlug Ataman erzählt die fiktive Geschichte einer „doppelten Migration“: nach Berlin und aus der Homophobie der familiären Strukturen in die „Familie“ der Drag Queens, wie sie im Berliner SO 36 und in einigen kleineren Clubs berühmt wurde. Der 17-jährige Murat wird mit der Autorität seines schwulenfeindlichen Bruders Osman konfrontiert. Er findet auch heraus, dass ein weiterer Bruder, „Lola“, bereits durch Osman aus der Familie vertrieben wurde. Das starke Auftreten von Begehren und Macht in der Familie greift Motive aus Fassbinders „Whity“ auf. Queen Lola wiederum muss sich in seiner/ihrer „gay-Familie“ mit dem auch nicht wenig gewalttätig vorgetragenen Wunsch seines/ihres Lovers nach heterosexueller Normalität auseinander setzen. Die wenigen deutsch-deutschen Hauptfiguren sind aus der Perspektive der türkisch-deutschen Berliner angenehm überzeichnet. „In dieser Geschichte spielen Trennungen und Widersprüche eine wichtig Rolle. Wir wählten Drehorte in Berlin, um dies zu reflektieren. Berlin ist eine Stadt unterschiedlicher Realitäten, wie Istanbul, wo es eine Trennung zwischen Ost und West gibt und der Fluss die Stadt teilt. Darüber hinaus besitzt der Film zwei Achsen: die Oberund die Unterwelt. Die Reise meines Hauptprotagonisten beginnt in der Oberwelt der Familie und führt hinab in die Unterwelt der Transvestiten und Schwulenszene. Dort sind die Aufnahmen hektisch, mit Handkamera gefilmt und in dreckigen Farben gehalten, während es in der Oberwelt geordneter zugeht. Manchmal fließen diese beiden Welten jedoch ineinander, und um das auszudrücken wird z.B. eine Dollyfahrt mit der Handkamera gemacht.“ (Kutlug Ataman)