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Leben unterm Soll
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Auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze bewirkte die Industrialisierung der Landwirtschaft einen tiefgreifenden strukturellen Wandel des bäuerlichen Lebens und Arbeitens – wenn auch unter gegensätzlichen ökonomischen und ideologischen Voraussetzungen. Im Westen sahen sich kleine Höfe dem Preisdiktat der Futter- und Lebensmittelkonzerne und der Marktmacht der durch landwirtschaftsfremdes Kapital geförderten Großbetriebe ausgeliefert. Die Ausrichtung auf Massenproduktion ließ die ökologische Verträglichkeit auch in der DDR in den Hintergrund treten. Im Filmprogramm des Werkleitz Festivals 2024 Tank oder Teller gab Volker Koepps Ein Landfilm (1993) Einblick in die Veränderungen in drei brandenburgischen Dörfern nach der Wiedervereinigung. Seine DEFA-Produktion Haus und Hof von 1980 konzentriert sich auf das berufliche wie private Porträt einer jungen Agrarwissenschaftlerin und LPG-Leiterin, die im Kreis Luckenwalde für Bodenverbesserung zuständig ist. Schnell erkennt sie den Unterschied zwischen dem, was sie gelernt hat, und dem, was der Plan vorschreibt. Der 1975 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) kollektiv entstandene Dokumentarfilm Die Enteignung thematisiert die zunehmend prekäre Situation norddeutscher Kleinbäuer:innen, die ihren Betrieb meist nur noch im Nebenerwerb führen oder den Vertragsanbau als letzten Ausweg vor der Aufgabe des Hofs wählen: Lohnarbeit auf eigenem Acker.
Anschließend Publikumsgespräch mit Marco Clausen, moderiert von Florian Wüst