Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Kulturelle Produzenten

DE 2000

Vor Ort hin und her gereichte Einladungen

Wir befinden uns mitten im Alltag zweier Dörfer. Für einige Tage krempelt sich der Alltag um und gibt großzügig Raum für Außergewohntes.

Am Anfang standen die Überlegungen, wie wir uns an dieser Biennale beteiligen könnten. Die thematische Vorgabe real[work] schien uns nicht geeignet, der zentrale Bezugspunkt für unser Projekt zu sein. Wir hielten es nicht für möglich, die Komplexität der Thematik ‘Arbeit‘ innerhalb eines kurzfristigen Projektes angemessen bearbeiten zu können.

Die relative Selbstverständlichkeit, mit der sich in der Stadt als Künstler arbeiten lässt, schwindet bei den Spaziergängen über den Deich.

Wir entschieden uns für die Beteiligung an der Biennale aufgrund ihrer Verortung in den Gemeinden Werkleitz, Tornitz und Grube—Alfred. Die Fragestellung nach den jeweiligen ‘kulturellen’ identitäten schien uns der geeignete Anknüpfungspunkt für ein Projekt, das sowohl die Einwohner der Gemeinden als auch die Biennale—Besucher interessieren könnte.

Also gaben wir die Einladung zur Biennale mit dem Wunsch weiter, daß eine Biennale der Werkleitzer und Tornitzer' entstehen und etwas über die Bedeutung von Kultur an diesen Orten erzählen könnte.

Parallel dazu beschäftigen wir uns mit dem Kunstbegriff des sozialistischen Realismus und mit Kultur im Betrieb und stellten fest, daß in der DDR die Verbindung von Kunst und Arbeit schon einmal als bestimmendes Thema hergestellt worden war.

Kulturelle Produzenten: Plate/Willms

  • Für die Dauer der Biennale im Mehrzweckraum in Tornitz
  • unsere Arbeit in Werkleitz und Tornitz
  • die Vorstellung von Kultur an diesen Ortendie Geschichte der Verbindung von Kunst und Arbeit in der DDR haben wir während der vergangenen Monate verfolgt und zeigen im Gemeindesaal die Ergebnisse unserer bis dato unternommenen Erkundungen.

Ein Diagramm und Fotos zeigen den Verlauf und die Entwicklung unserer Arbeit. Ergänzend Texte zur Kunst des Öffentlichen, zu Partizipation und unserer bisherigen Praxis. Einige Mitglieder des Jugendclubs hatten die Idee, ihre Partykultur und die Tätigkeit des DJs vorzustellen. Es werden Videos gezeigt, die aus Filmmaterial entstanden sind, das die Jugendlichen bei Parties in Werkleitz, Dessau und Schönebeck produziert haben.

Es läuft ein Interview mit DJ Sven B. aus Barby/Werkleitz über Techno, Djing, Arbeit, Freizeit und DT64. Texte über DJ Culture und ein Interview mit Ralf vom Jugendclub über Parties, Techno, Kleidung und die richtigen Orte.

Kultur im Betrieb in der DDR wird am Beispiel des Kulturhauses des Niederschachtofenwerks in Calbe in Gesprächen mit Otto Plönnies und Ernst Finster beschrieben. Parailel sind sowohl Bilder vom Kulturhaus im jetzigen Zustand als auch von den Ereignissen die dort zu DDR Zeiten stattgefunden haben zu sehen. Zusätzlich gibt es ein kleines Archiv mit Material und Texten zum Thema.

Kulturelle Produzenten

am Donnerstag, den 06.07.2000 um 19.30 im Gemeindesaal

  • „Der nackte Mann auf dem Sportplatz"
  • Film über den Bildhauer Kemmel und dessen Arbeit. Einige Arbeiten werden von den Leuten nicht angenommen. Sein Relief zum Beispiel, das er für ein Dorf angefertigt hat, verschwindet in einem Abstellraum. Der Arbeiter Hannes, den er als Modell für eine Porträt—plastik haben will, zeigt zunächst kein Interesse.
  • Defa Film von Konrad Wolf, 1974. 97 min.

...am Freitag, den 07.07.2000 um 19.30 im Gemeindesaal Kulturbeutel: Jelka Plate/ Malte Willms stellen Kulturelle Produzenten vor.

DJ Culture

DJ Sven B. (Barby/ Werkleitz) wird vor Ort seine Plattenspieler aufstellen und in einem Gespräch können Fragen zur Technik des DJing, zu Techno, House und Partykultur besprochen werden.

Jelka Plate & Malte Willms
Vor Ort hin und her gereichte Einladungen

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