Jedes Bild ist ein leeres Bild
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Es gibt die Ansicht, dass der öffentliche Raum eine voraussetzungslose Gegebenheit sei, die sich alternativlos (um das Unwort des Jahres 2010 zu zitieren) um uns herum aufgebaut hat. Solchen Vorstellungen tritt Christoph Faulhaber seit geraumer Zeit mit vorgeblich naiven Infragestellungen entgegen. Er widmet Einschüchterungen und Verbote einfach um und nimmt sie als Material für ebenso subversive wie sinnstiftende Einlassungen.
Faulhaber hat klar umrissene Vorstellungen vom „Schauplatz“ der Kunst. Weder nehmen seine Performances im sicheren Atelier Gestalt an, noch kann man sie ausschließlich hinter gut geputzten Scheiben von Galerien begutachten. Vielmehr experimentiert er im Mittendrin der Gesellschaft gegen die Ordnung herrschender Systeme. Nachdem ihm zum Beispiel verboten wurde, eine US-amerikanische Botschaft abzulichten, drehte er den Spieß einfach um und bewachte die Botschaft, damit sie nicht von der Öffentlichkeit fotografiert würde. Diese Aktion dokumentierte er wiederum mit Fotos, die er anschließend auf der documenta 12 ausstellte – natürlich ohne offizielle Einladung –, was auch prompt beendet wurde. Als er danach als deutscher Stipendiat mit legalem Visum in die USA einreisen wollte, wurde er verhört und zur Ausreise gedrängt.
Was in diesem Film aufs Anregendste zu erfahren ist: die Verhandlung von Macht und die Rolle von Bildern in diesem Prozess.
Ralph Eue