Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Gespräche im Mansfelder Land

Die Kaschubas und die Kunstscheune in Vatterode

DE 2022

Für Angela und vor allem für Jürgen Kaschuba war das ehemalige Küsterhaus in Vatterode Liebe auf den ersten Blick. Ein Blick der, über äußere und innere Mängel hinweg, weit in die Zukunft reichte. Denn was sich heute, als liebevoll saniertes Sandsteinhaus idyllisch an den Hang, direkt neben der Bonifatius-Kirche, schmiegt, wurde 2006 für einen Euro zum Verkauf angeboten. Dementsprechend lau loderte zunächst Angela Kaschubas Leidenschaft, da sie - als die Handwerkerin der Familie - sofort erkannte, was da für ein Berg an Arbeit vor ihnen lag.
Warum sie die beiden Thüringer dennoch dafür entschieden noch einmal ganz von Vorne anzufangen und warum sich diese Entscheidung als absoluter Glücksfall, nicht nur für sie, sondern auch für Vatterode, herausstellte, darüber sprechen wir in dieser Folge.
Zunächst werfen wir jedoch den Blick zurück und schauen auf zwei Lebenswege, die sich in der DDR trafen und verfolgen ihre gemeinsame Geschichte, die mit zahlreichen Wendungen, Weisheiten und Anekdoten gespickt ist.
Dabei erfahren wir, unter anderem, daß beiden Ehepartnern ein unbändiger Drang nach Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung innewohnt, der sie, bis zum heutigen Tage, dazu antreibt, sämtliche sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen und scheinbare Unmöglichkeiten zu überwinden.
Kein Wunder also, daß die Überwindung eines ganzen Gesellschaftssystems bei Jürgen und Angela Kaschuba jede Menge Enthusiasmus und Aufbruchstimmung auslöste.
Und so sprechen wir über die anfängliche Euphorie und wirtschaftliche Erfolge in der Zeit nach 1989, in der sich beide selbständig machten, aber auch recht schnell die Schattenseiten der neuen Wirtschaftsordnung zu spüren bekamen.
Die anschließende Suche nach dem Sozialen in der Marktwirtschaft, nach Sinn und Perspektive, führte die Kaschubas schließlich zur Arbeit für die Lohnsteuerhilfe. Ein Beruf, der zur Berufung wurde und nicht nur ihr Bedürfnis erfüllte, etwas für das Allgemeinwohl zu tun, sondern auch ein Netzwerk schaffte, das sich in der Folge als sehr nützlich erweisen sollte. Nicht zuletzt bei der Sanierung des Küsterhauses in Vatterode.
Doch warum zieht man überhaupt aus dem schönen Thüringen ins Mansfelder Land? Was macht das Leben in dieser ehemaligen Bergbauregion so lebenswert? Wie kann man sich ins Dorfleben integrieren? Und was hat Schach damit zu tun?
Die Beantwortung dieser Fragen offenbart den großen Optimismus, den Blick für das Schöne, den Tatendrang und das soziale Engagement der beiden Eheleute, daß sich in verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen zeigt.
So trugen sie, als Mitglieder des Fördervereins, maßgeblich zum Erhalt und Wiederaufbau der Bonifatius-Kirche bei, in der heute wieder regelmäßig Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte stattfinden und schufen mit der „Kunstscheune“ einen Ort der Kreativität und des Austauschs, in der man sich mittlerweile auch Bücher ausleihen oder einfach nur ein Schwätzchen halten kann.

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