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A Spiritual Journey
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„Natürlich gibt es eine jenseitige Welt. Die Frage ist nur, wie weit ist sie von der Innenstadt entfernt und wie lange hat sie geöffnet.“ Woody Allen
A Spiritual Journey ist eine augenzwinkernde Reminiszenz an Generationen von Indienreisenden auf der Suche nach spiritueller Erkenntnis.
Während die „Renaissance der Religionen“ immer dubiosere dogmatische und fundamentalistische Blüten treibt, interessiere ich mich dafür, welche Glaubensalternativen es abseits der Weltreligionen gibt. Bewaffnet mit einem natürlichen Misstrauen gegenüber Autoritäten und Dogmen mache ich mich auf die Suche nach abstrakteren und unorthodoxeren religiösen oder spirituellen Wahrheiten. Und wo kann man sie besser finden als in dem Land der Gurus und Götter: Indien!
Ich folge dabei den Wegen, die Andere, wage mutigere Geister als ich, schon vor über 100 Jahren einschlugen und die heute vornehmlich von den Nachzüglern der Hippiegeneration bereist werden. Immer auf der Suche nach der wahren, inneren „Heimat“.
Die Route führt mich nach Südindien und auf den Arunachala, den heiligen Berg der Hindus, auf dem die indische Gottheit Shiva als Feuersäule erschienen sein soll. Eben dort, wo der berühmte Guru Ramana Maharshi 20 Jahre in einer Höhle meditierte und versuchte das eigene Selbst zu definieren durch die Frage: „Wer bin ich? Wer ist der Fragende?“ Noch heute reisen jährlich Tausende von Westlern vermehrt zur Vollmondnacht dorthin, um einmal um den Berg zu zirkulieren, das Sri Ramanasramam zu besuchen oder sich einfach einem nostalgischen Hippie-Rave hinzugeben.
Im Süden Madras befindet sich der Hauptsitz der Theosophischen Gesellschaft, deren Gründer Madame Blavatsky und General Olcott bereits 1875 eine Synthese zwischen westlichem Okkultismus und hinduistischen und buddhistischen Glaubensvorstellungen verbreiteten. Kaum jemand weiß heute noch, dass viele westliche esoterische Bewegungen und spirituelle Führer des 20. Jahrhunderts, von Rudolf Steiner bis zu Aleister Crowley, von der Theosophie beeinflusst waren. Ihre Ziele benennt die Gesellschaft in drei wesentlichen Grundsätzen: Der Bildung einer universalen Bruderschaft der Menschen, ohne Unterscheidung von Rasse, Hautfarbe, Religion oder sozialer Stellung, dem vergleichenden Studium der alten Weltreligionen und der Entwicklung der latenten göttlichen Kräfte im Menschen.
Der von den Leitern der Theosophischen Gesellschaft prophezeite und ausgewählte neue Messias Jiddu Krishnamurti löste 1929 seinen eigenen theosophischen Orden „Star of the East“ auf und wendete sich gegen sämtliche Formen religiöser Autorität. Bei der Krishnamurti Foundation in Madras finde ich einen offenen und vor allem ruhigen Ort für philosophische Gespräche innerhalb des lauten Trubels der „Hauptstadt Südindiens“. Ich treffe Menschen, denen ich auf meiner spirituellen Reise immer wieder begegnen werde.
Auf der Reiseroute der suchenden „Morgenlandfahrer“ befindet sich auch die „Stadt der Zukunft“: Auroville. Eine für 50.000 Einwohner angelegte Stadt, die auf der Vision der 1973 verstorbenen Französin Mira Alfassa, genannt „Mutter“ beruht. Sie soll einen Ort der spirituellen und materiellen Forschung darstellen, beruhend auf den Prinzipien des „integralen Yoga“, wie sie der Weggefährte Mutters, der indische Guru Sri Aurobindo formulierte. Damit meinte er nicht die Körperübungen des im Westen besonders beliebten Hatha Yogas, sondern den Erkenntnisprozess über die Evolution des Geistes und der Materie. Nach der Devise „All Life is Yoga“ leben und arbeiten bislang knapp 2.000 Menschen aus 35 Nationen in Auroville. Es gibt dort alles, was das Herz begehrt: Bio-dynamisiertes Wasser, Solarenergie, Hatha Yoga, Ayurveda, Salsakurse, Ponyreiten und Pizza. (Aber man sollte wissen: Das ist nicht das Wesentliche). Und schließlich, die Seele Aurovilles selbst, wie aus einem Science Fiction Film entsprungen: das Matrimandir, der Tempel der göttlichen Mutter, ein goldenes Oval, das der freien Meditation und Inspiritation dient.
„Alles Leben ist Yoga.“
Das klingt sehr gut für mich.
Ich wünschte, mein Film wäre auch Yoga.
Dafür müsste er sich auf den Augenblick konzentrieren.
Vom Jetzt handeln.
Aber „Film ist ein visuelles Gedächtnis.“
Dieser Film ist bereits eine Erinnerung an eine Reise.
„Eine spirituelle Reise.“
Meine Reise.
Oder doch die eines anderen?
„Wer bin ich überhaupt?“
„Wer ist es, der diese Frage stellt?“
„Und wer ist der Betrachter?“
„Ist der Betrachter das Betrachtete?“
Ist es etwa DEINE Reise?
Wer bist DU eigentlich?
„The Truth is a Pathless Land.“
(Die Wahrheit ist ein wegloses Land.)
Jiddu Krishnamurti