14 Arten, den Regen zu beschreiben
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Mit 13 hat Manuelas Sohn Peter sich in sein Zimmer eingeschlossen, mit 18 sind die wenigen Quadratmeter längst zu seiner Welt geworden. In schlechten Phasen verlässt er sie nur, um in der Tür gegenüber, im Bad zu verschwinden. In guten Zeiten setzt er sich für einen Moment zu ihr an den Tisch. Sein Vater und seine Großeltern haben längst die Geduld und das Verständnis für ihn verloren. Einzig Manuela geht seit Jahren mit ihm – einen Schritt vor und zwei zurück. An ihrer Seite ihr jüngeres Kind Hans, aber die Fürsorge um ihren „verlorenen Sohn" hat ihre Aufmerksamkeit und ihr eigenes Leben fest im Griff. Belastend ist vor allem die Ungewissheit. Macht sie zuviel? Hat sie ihren Sohn verraten, als sie ihn gegen seinen Willen in eine Psychiatrie einweisen und Medikamente schlucken ließ? Deuten die Aggressionsausbrüche, die sich irgendwann eingeschlichen haben und die sich auch immer wieder gegen sie richten, denn nicht auf eine handfeste Erkrankung hin? Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Jede Nacht, in der ihr Sohn sich hinaus wagt, um eine Runde um den Block zu gehen, jeder Moment, in dem er die Regentropfen auf seiner Haut wieder wahrnimmt, ist ein Augenblick des Glücks.