TRANSIT_TOKYO

Mittwoch
22.9.
 
 
Sonntag
17.10.2010

TRANSIT_TOKYO heißt das Projekt, das der in Halle ansässige Künstler Wieland Krause ab dem 22.9.2010 an verschiedenen Orten in Halle vorstellt. Er zieht damit ein Resümee aus einem Aufenthalt 2008 in der japanischen Metropole. Vorausgegangen war ein ähnliches Projekt in Istanbul. Gezeigt werden Fotos, Installationen und Medienarbeiten, die in der für Krause typischen Annäherung Eindrücke, Befunde und Feststellungen zu Bildaussagen verdichten. Zu sehen ist die Ausstellung vom 22.9. bis 17. Oktober in der Galerie im Volkspark, in der Galerie Raum Hellrot und auf dem Videorama der Werkleitz Gesellschaft e.V.

Megastädte wie Tokyo sind in den Köpfen längst zu Begriffen geworden. Ohne dass man da gewesen sein müsste, löst ihr Name eine Idee aus, wie sich Leben, Atmosphäre und Urbanität dort anfühlen. Im Gegensatz zu diesem eher feststehenden Bild aus der Ferne sind jedoch vor Ort die Entwicklungen oft von rasender Dynamik geprägt. Außer einigen unantastbaren Gebäuden und Gebräuchen steht fast alles zur Disposition: das Stadtbild sowieso, aber auch die alltäglichen Lebensgewohnheiten jenseits dessen, was Reiseführer als typisch heraus stellen. Tokyo vereinigt diese Verdichtung bei gleichzeitigem starken Wandel - und Wieland Krause hat sich damit bereits an den anderen Orten beschäftigt.

Fotografisch in hohem Maße ausgearbeitet, zeigen seine detailreiche Panoramen eine Komposition, die ebenso natürlich wie genau bedacht ist. Soundarbeiten transportieren authentisch den vor Ort wahrgenommenen Ton und können dennoch bezaubernd rätselhaft bleiben. Videoarbeiten reflektieren nicht nur einen Bildgegenstand, sondern auch die Bewegungen des Betrachters, um diesen und seine Situation zu erfassen.
Wieland Krauses Projekt Transit_Tokyo ist das bislang ambitionierteste Produkt seiner Arbeit in Metropolen. Anders als die klassischen Formate touristischer Erschließung liegt sein Augenmerk auf den sprechenden Details des Alltags, auf dem Leben jenes Rests Natur, den die Stadt noch zulässt und auf den eigentümlichen Bewegungsflüssen der Megacity.

Johannes Stahl (Köln)

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