moving spirits

Sonntag
07.5.
 
 
Samstag
3.6.2006

Die Medienkunst-Ausstellung moving spirits entstand im Kontext des 300-jährigen Jubiläums der Dänisch-Halleschen Mission in Südindien, das die Franckeschen Stiftungen zu Halle in diesem Jahr begehen.

Die Auseinandersetzung über den wechselseitigen Einfluss spiritueller Ideen zwischen Indien und Deutschland verbindet leitmotivisch die Auftrags- und Stipendienarbeiten des Projektes, quasi als gemeinsamer Ausgangspunkt für die ansonsten voneinander unabhängig entstandenen neun Videos und Installationen. Interessanterweise haben sich die Künstler/innen für moving spirits fast alle auf Exkursionen abseits der Pfade der traditionellen Weltreligionen Hinduismus und Christentum begeben. Stattdessen erforschen sie in ihren Arbeiten die Labyrinthe individueller oder auch neuerer Glaubensvorstellungen. Es geht um Biographien, Selbstexperimente sowie ethnologische, etymologische und kulturelle Spurensuche.

Fünf Auftragsarbeiten von indischen und deutschen KünstlerInnen sind als Videos und Installationen zu sehen: Shilpa Gupta bezieht die Betrachter in ihrer interaktiven Videoinstallation ohne Titel wie die Schatten aus Platons berühmtem Höhlengleichnis in eine spirituelle Reflexion ein. Amit Dutta untersucht in seinem Video Ka den Impetus spiritueller Texte auf seine visuelle Imagination. Merle Kröger und Philip Scheffner verfolgen in ihrem Video India in Mind unterschiedliche Projektionen auf Indien, denen man in Deutschland begegnen kann; Dorothee Wenner und Urmi Juvekar unternehmen in Shanti Plus den Versuch, in einem kleinen Dorf in Goa herauszufinden, was Inder über Hippies denken und Peter Zorn unternimmt quasi im Selbstversuch A Spiritual Journey durch Südindien.

Vier weitere Arbeiten entstehen im Rahmen von Recherche-Stipendien in Indien sowie in Halle und Berlin und werden in den Franckeschen Stiftungen zu Halle als Work-in-Progress präsentiert: Sonia Khurana untersucht während ihres Aufenthaltes in Five Visits die Natur eines beinahe spirituellen Erlebnisses während einer Begegnung mit einem Taxifahrer in Berlin; das Multimedia Kollektiv Desire Machine (Sonal Jain und Mriganka Madhukaillya) findet in Aliyah den verlorenen Stamm Israels Bnei Menashe im Grenzgebiet zwischen Indien und Myanmar (Burma); Beate Terfloth bittet in Delhi darstellende Künstler in Erinnerung an Schlegel: ein visuelles hindi-deutsches Wörterbuch, Begriffe des gemeinsamen indogermanischen Sprachstamms, pantomimisch darzustellen und Florian Zeyfang untersucht in Spirit die Aspekte des Austausches zwischen der indischen und der internationalen Experimentalfilmszene.

Die Franckeschen Stiftungen zu Halle und die Werkleitz Gesellschaft bedanken sich bei allen, die geholfen haben moving spirits zu realisieren, insbesondere unserem indischen Partner, den Khoj Studios in Neu-Delhi, vor allem Pooja Sood; Des Weiteren der Hochschule für Kunst und Gestaltung Burg Giebichenstein in Halle (Bereich MultiMedia VR Konzeption) sowie unseren Förderern und Sponsoren: der Kulturstiftung des Bundes, dem Land Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, dem Institut für Auslandsbeziehungen und der Firma punkt.um Film in Magdeburg.

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