Übergordnete Werke und Veranstaltungen

Es hat mich sehr gefreut

A 1987

Obwohl sich die Schauspielerin/Filmemacherin/Malerin in einem kaum überbietbaren Maße in ihren Filmen exponiert, vermag sie immerzu durch ihren abgründigen Humor und zeitlich genau bestimmte visuelle oder akustische Kunstgriffe eine notwendige Distanz zum eigenen Exhibitionismus zu schaffen. In „Es hat mich sehr gefreut" entziehen Kamerasprünge in eine überbelichtete gleißende Berglandschaft die auf einer schwarzen Decke masturbierende Mimi Minus der Schaulust des Zusehers; die übergroße schwarze spiegelnde Brille schützt ihre Augen vor der Blendung, aber ebenso auch vor den Blicken der anderen: Erst am Ende, nach dem über den Ton evozierten Höhepunkt der Lust – das schallende Lachen geht in ein wollüstiges Stöhnen über –, erscheint Mimi Minus wieder gut sichtbar nah vor der Kamera, um die Brille abzunehmen, ihr aufgelöstes Gesicht dem Zuseher entgegenzurichten und sich mit einem „Es hat mich sehr gefreut" aus dem Off zu verabschieden.

Christa Blümlinger, Die Gesichter der Mara Mattuschka, in: Alexander Horwarth, Lisl Ponger, Gottfried Schlemmer (Hrsg.): Avantgardefilm. Österreich. 1950 bis heute, Wien 1995

Mara Mattuschka (A), 16mm, 2 min, 1987
Regie, Buch, Kamera, Ton, Animation: Mara Mattuschka
Darstellerin: Mimi Minus

Hauptkategorie:

Werkkategorie:

Film

Veranstaltungskategorie:

Stipendienkategorie: